S.76 / Weltwunder Himmlesscheibe - Stonehenge



Der Kalender von Stonehenge

Die Steinkreise von Stonehenge bildeten einen vollständigen Kalender zur Darstellung und Berechnung von Mond−, Sonnen− und Kalenderjahr einschließlich der erforderlichen Schaltregelungen. Als Berechnungsgrundlage diente ein Kalenderjahr mit 360 Tagen und zwölf 30−tägigen Monaten. Jeder Monat war unterteilt in drei 8 Tage−Wochen und eine 6 Tage−Woche. Die Tage begannen jeweils mit der Nacht des Vortages. Es waren fünf Schalttage sowie die Eichung des Jahres zur Wintersonnwende erforderlich.

Entgegen dem variablen Beginn des Naturjahres im Frühling und dessen Berechnung durch die Anzahl der Mondzyklen begann das Kalenderjahr jeweils nach einer Wartezeit von 10 Nächten nach der Wintersonnwende (Abschnitt Eichung / Beginn des Kalenderjahres). Diese Wartezeit wird auch im Grundriss des Kalenderbauwerks ersichtlich. Zwischen der Peilachse der Wintersonnwende und dem nördlichsten Stein der Nord−Süd−Achse befinden sich 10 Trag− und Decksteine, also 10 Nächte und Tage. Nach Ende dieser Frist, also ab dem 1. Deckstein (Nacht) begann jeweils die Aufzeichnung und die Kalenderzeitrechnung des neuen Jahres.

Da die Beherrschung des Mondjahres nur möglich war, wenn der Jahresbeginn (beispielsweise der 1. Frühlingsvollmond) zweifelsfrei bestimmbar war, kann die Einteilung des Jahreslaufs in die zwölf Abschnitte des Tierkreises analog dem Wissen der Himmelsscheibe auch in Stonehenge vorausgesetzt werden. Beginnend mit der Eichung des Kalenderjahres zur Wintersonnwende wechselte der Tierkreisabschnitt dann jeweils nach dem 20. Tag jeden folgenden Kalendermonats. Dieser Wechsel konnte durch Anbringung des jeweils gültigen Tierkreiszeichens am 21. Deck− oder Tragstein des äußeren Steinkreises sichtbar gemacht werden.