S.52 / Weltwunder Himmelsscheibe - Bedeutung, Symbolik, Funktion



Die Unterteilung des Jahreskreises

Zu Beginn der Entwicklung einer Zeitrechnung bestand für die Anzahl von je 365 Nächten und Tagen des Sonnenjahres weder ein anwendbares Zahlensystem, noch waren zur Durchführung mathematischer Berechnungen die entsprechenden Rechenwege bekannt. Die einzigen Wege und Möglichkeiten, die vorhandenen Probleme bei der erforderlichen rechnerischen Unterteilung des Jahres mit einem nur begrenzten Zahlensystem und ohne Kenntnis der Grundrechenarten zu lösen, boten sich ausschließlich mit Hilfe der Kreisgeometrie und der Festlegung auf eine Zeiteinheit, deren vielfache Wiederholung im Jahresganzen enthalten war.

Die horizontale Mittelachse teilt das Sonnenjahr in das Winter- und Sommerhalbjahr zwischen den Tag-Nacht-Gleichen im Frühjahr und Herbst; die vertikale Achse bildet zwei Halbjahre zwischen den beiden Sonnwenden im Winter und Sommer. Das hierdurch entstehende Sonnenachsenkreuz unterteilt das Sonnenjahr in vier Abschnitte.

Durch das gleichseitige Dreieck entstehen im Jahreskreis drei gleich große Abschnitte. Das Quadrat erlaubt eine Aufteilung in Vierteljahre. Fünfeck und Sechseck bilden jeweils fünf bzw. sechs Abschnitte gleicher Länge. Durch Hinzuzählung der sechs Innenecken des gleichseitigen Sechsecks entstehen insgesamt zwölf Zeitabschnitte. Die Unterteilung des Jahres konnte in dieser Weise ausschließlich über geometrische Figuren ohne die Anwendung von Zahlen dargestellt werden.

Als Merkhilfe wurden jedoch die diesen geometrischen Figuren entsprechenden Zahlenwerte in Form von Hilfspunkten in das Memogramm Himmelsscheibe eingearbeitet. Diese Regelmäßigkeit schließt eine nur zufällige, willkürliche Verteilung der Sternenpunkte endgültig aus. Durch die Länge des Sonnenjahres mit 365 Tagen war nicht erreichbar, dass in jedem Fall mit dieser geometrischen Unterteilung des Jahres eine passende kleinere Zeiteinheit gefunden wurde, mit deren Wiederholungen die Anzahl von 365 Tagen exakt dargestellt werden konnte. Für die Durchführung einer Kalenderzeitrechnung war daher eine Zahl mit kleinst möglichem Abstand zur Anzahl von 365 Tagen zu finden, in der gleichzeitig die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6 und 12 sowie eine Wocheneinheit mit einer zu definierenden Anzahl von Tagen ohne Rest enthalten war. Nur durch diese Vorgaben konnte sichergestellt werden, dass die gewünschte Unterteilbarkeit des Jahres in Halbjahre, Quartale, Monate, Recheneinheiten und Wochen mit den gegebenen Möglichkeiten erreichbar war.